#5 MONATSRÜCKBLICK #1

Samstag, 03.10.2020

Das waren nun schon die ersten vier Wochen in Blois. Es gab einige Ups und Downs während der vergangenen Tage. Optimusmus und Zweifel haben sich regelmäßig abgewechselt. Ich denke aber, dass dies vor allem in den ersten Wochen ganz normal und vielleicht sogar notwendig ist.

Routinen

Mittlerweile haben sich bereits gewisse Routinen eingeschlichen, die meinen Alltag hier strukturieren. So habe ich es mir zum Beispiel angewöhnt, mir morgens vor dem Frühstück Zeit für mich zu nehmen und dadurch entspannt in den Tag starten zu können.

Ich höre meine Lieblings-Podcasts, führe ein analoges Bullet Journal und sorge ein bisschen für Ordnung in meinem Zimmer. 

Dadurch bin ich im Kopf frei und kann mich ganz auf meine täglichen Aufgaben und Termine konzentrieren. Dazu gehören nun ja nicht mehr nur meine persönlichen Termine, sondern auch die der Jungs und die täglichen Arbeiten im Haushalt inklusive dem Kochen. 

Zu Beginn war das alles doch anstrengender als ich vorher gedacht hätte. Dazu kommt natürlich, dass ich mich in der neuen Familie und der neuen Umgebung erst einmal richtig einleben musste. Außerdem bin ich 24/7 von einer Sprache umgeben, die nicht meine Muttersprache ist. 

Gerade den Haushalt und das Kochen muss ich noch besser timen lernen. Ansonsten endet es nämlich nicht selten so, dass ich gefühlt den ganzen Tag mit Arbeiten verbringe. Ich versuche mittlerweile, nachdem ich den Jüngsten zur Schule gebracht habe, bis um 10 Uhr den Großteil der Hausarbeiten zu erledigen. Wenn ich mir Mittags Essen mache, bereite ich nun gleichzeitig das Abendessen vor. Ich werde berichten, ob dieser Plan weiterhin so funktioniert. 😎

Wenn es nicht so gut läuft

Die ersten Wochen hat es mir gerade der Jüngste nicht immer leicht gemacht. Wenn er seine wilden fünf Minuten hatte, hat er mich oft angeschrien, ist vor mir weggerannt oder hat einfach komplett dicht gemacht. 

Auf der einen Seite konnte ich es nachvollziehen, weil es bestimmt nicht einfach ist, jedes Jahr mit einem anderen Au Pair zu verbringen. Andererseits zieht es einen natürlich runter, weil man sich viel Mühe gibt und doch zwischendurch immer wieder zurückgestoßen wird.

Die ersten Male war es mir auch unangenehm, die Eltern anzurufen und zu fragen, was ich machen kann, um ihn wieder beruhigen zu können. Mir wurde aber schnell vermittelt, dass dieses Verhalten vor allem zu Beginn ganz normal ist und ich mir keine Sorgen machen muss. Hoffen wir, dass es nur eine Phase ist. 😀

Wenn es gut läuft

Im Gegenzug zu diesen blöden Momenten haben die Jungs und ich aber auch schon richtig viel Spaß zusammen gehabt und uns gut aneinander gewöhnt. 

Der Jüngste freut sich immer über alle sportlichen Aktivitäten, die wir unternehmen, und auch zum Malen habe ich ihn motivieren können. Wir spielen zudem gerne Gesellschaftsspiele oder kochen uns etwas Leckeres für das "goûter" (Nachmittagssnack). 🙂

Der Mittlere ist ein absoluter Autofan und zeigt mir gerne neue Tricks, die er mit seinem ferngesteuerten Auto gelernt hat. Der Älteste verbringt die meiste Zeit ohne uns und eher mit Freunden, aber wenn wir uns sehen, können wir uns gut unterhalten. Er kommt auch auf mich zu, wenn er Hilfe bei seinen Deutsch-Hausaufgaben braucht.

Ausblick auf den nächsten Monat

Wie du siehst, hat sich hier mittlerweile so etwas wie ein Alltag etabliert. Ich bin dabei meine Routinen zu finden und meine Kreativität in Sachen Kochkünste und Nachmittagsgestaltung auszubauen. 😀

Es bleibt spannend, was ich den nächsten Monat hier erleben werde!